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Eine '''Klassifikation''', '''Typifikation''' oder '''Systematik''' (vom ) ist eine planmäßige Sammlung von abstrakten '''' (auch '''', '''' oder ''''), die zur Abgrenzung und Ordnung verwendet werden. Die einzelnen Klassen werden in der Regel mittels ? das heißt durch die Einteilungen von anhand bestimmter übereinstimmender e ? gewonnen. Zahlreiche Klassifikationen sind in Ebenen mit unterschiedlicher Differenzierung strukturiert. Die Menge der Klassennamen bilden ein . Die Anwendung einer Klassifikation auf ein Objekt durch Auswahl einer passenden Klasse der gegebenen Klassifikation heißt .

Anwendung finden Klassifikationen unter anderem in Form von ''n'' oder '''' in den verschiedenen Wissenschaften. Beispiele für Systematiken sind die , begründet mit dem '''' von , die (ICD) und verschiedene Bibliothekssystematiken.

Die grundlegende kognitive Fähigkeit zur Klassenbildung wird als bezeichnet, denn bereits die menschliche beruht auf der Klassenbildung für beliebige Objekte oder Ereignisse der alltäglichen Wahrnehmung.

Taxonomie und Typologie

Obgleich die Begriffe ?Taxonomie? und ?Typologie? häufig synonym verwendet werden, bestehen klare Unterschiede zwischen taxonomischen und typologischen Klassifikationssystemen.

Taxonomie

Naturwissenschaftliche Disziplinen verwenden eher den Begriff der ?Taxonomie? (auch ?natürliche Klassifizierung?), der für eine in der Regel hierarchische Systematik (Klassen, Unterklassen usw.) steht, die
  • (auf wiederholbarer Erfahrung beruhend),
  • (vom Speziellen auf das Allgemeine schließend) und
  • quantitativ (große Anzahl von verglichenen Merkmalen)

erstellt wurde. wird häufig die ?Typologie? (auch ?künstliche Klassifizierung?) verwendet, die

  • (auf synthetischer Klassenbildung beruhend),
  • (vom Allgemeinen auf das Spezielle schließend) und
  • qualitativ (speziell ausgewählte Merkmale)

hergeleitet wird. Bei Typologien (wozu u. a. die überholten n des Menschen, weltanschauliche oder psychologische n, das Konzept der e oder die gegenwärtig existierenden Systematiken für die ethnischen Religionen gehören) werden einige wenige ?typische? Merkmale herangezogen, durch die eine Klasse konstituiert wird. Entscheidend ist hier häufig weniger die tatsächliche Verwandtschaft, sondern eine ische bzw. Klassifizierung nach Eigenschaften, die zwar ein ähnliches Erscheinungsbild haben, aber nicht unbedingt verwandt sein müssen. Zudem sind diese Merkmale nie bei allen Objekten einer Klasse gleich deutlich ausgeprägt, sondern sie reichen vom ?Idealtyp? bis zu schwach ausgeprägten marginalen Typen, so dass klare Grenzziehungen in der Regel nicht möglich sind. Zumeist gibt es demnach auch Objekte, deren Zuordnung strittig oder gar unmöglich ist.

Methodik und Aufbau

Klassifikationen umfassen in der Regel einzelne Informationsobjekte nach einem schlichten mit einer streng hierarchischen Struktur. Daher sind weder finale noch kausale oder temporale Ketten erfasst.

Mono- und polyhierarchische Systematiken

Vom Prinzip her lassen sich zwei Klassifikations''strukturen'' unterscheiden: Bei einer (starke Hierarchie bzw. auch Hierarchie mit Einfachvererbung genannt) besitzt jede Klasse nur eine Oberklasse, so dass die gesamte Klassifikation eine besitzt. Bei der (schwache Hierarchie oder Hierarchie mit Mehrfachvererbung genannt) kann eine Klasse auch mehreren Oberklassen untergeordnet werden. Wenn die Polyhierarchie stärker ausgeprägt ist und weitere Beziehungen zwischen den Klassen hinzukommen, spricht man eher von einem . Auch in der Biologie spricht man bei der Artenzuweisung von der Systematik.

Analytische und synthetische Klassifikation

Eine andere Unterscheidung ist die in ?Analytische Klassifikation? (vom Allgemeinen zum Besonderen, auf ausgerichtet) und ?Synthetische Klassifikation? (vom Besonderen zum Allgemeinen, auf ausgerichtet). Viele Klassifikationen sind eher analytisch aufgebaut; ein prominentes Beispiel für synthetische Klassifikation ist die .

Klassifizierung von Begriffen

Wenn bei der Klassifikation von Begriffen die unter den Begriff (A) fallenden Gegenstände zugleich unter den Begriff (B) fallen, dann wird dadurch eine Ordnung zwischen den beiden Begriffen (A) und (B) festgelegt. Jeder Gegenstand vom untergeordneten Begriff (A) ist zugleich ein Gegenstand vom übergeordneten Begriff (B). Man spricht dann von einer ?ist-ein?- oder ?is-a?-Beziehung zwischen den Begriffen (A) und (B). Beispiel: Der Begriff Elektromotor ist ein untergeordneter Begriff der Kraftmaschine und erbt daher dessen Eigenschaften, zum Beispiel die Tatsache, dass es sich um eine Maschine handelt.

Andere Klassifikationen können beispielsweise nach den folgenden Beziehungen vorgenommen werden: ?ist Teil von? (), ?ist Mitglied von?, ?ist erstellt von?. Bei diesen Klassifikationen findet keine Vererbung von Eigenschaften der Gegenstände statt.

In Klassifikationssystemen lassen sich zwei Bezeichnungsarten für die Begriffe bzw. Klassen unterscheiden:
  • verbale Benennungen der Begriffe aus der natürlichen Sprache
  • Künstliche Bezeichnungen durch eine , die aus Zahlen, Sonderzeichen oder Buchstaben bestehen kann. Die Identifikation der in einer Klassifikation abgelegten Objekte kann durch eine geschehen.

Einsatz

Systematiken werden zur (dort spricht man eher von ?Klassifikation?), im (dort im Zusammenhang mit der mit ), in der (dort spricht man eher von ?Warengruppen?) und in der (dort spricht man eher von ?Systematik?) verwendet. Ziel einer Systematik ist es, einen Überblick über die darin geordneten Objekte zu verschaffen (Analyse) und die thematische Suche unter ihnen zu ermöglichen (Ordnung).

Leistungen von Klassifikationssystemen sind:
  • Zusammenfassung von isolierten Inhalten zu Klassen,
  • eindeutigere Begriffsbeschreibung durch Notationen,
  • Umgehung scheinbarer Verwandtschaftsbeziehungen,
  • verbesserte Präzision und Vermeidung von Ballast beim .
Vorteile von Klassifikationssystemen sind:
  • Universalität, das heißt Orientierung auf den gesamten Bereich der Wissenschaft (Universalklassifikation) oder auf Teilgebiete (Fachklassifikationen),
  • Kontinuität, das heißt die Verwendung über einen längeren Zeitraum,
  • Aktualität, das heißt Fähigkeit zur Berücksichtigung neuer Erkenntnisse,
  • Flexibilität durch Expansivität, (das heißt Möglichkeit zur Erweiterung des Klassifikationssystems),
  • gute Anwendbarkeit im Kontext des World Wide Web, da Klassifikationssysteme sich gut als -Systeme abbilden lassen (zum Beispiel ), wobei auch andere entgegengesetzte Konzepte in diesem Kontext gut abschneiden (zum Beispiel ).
Nachteile von Klassifikationssystemen sind:
  • Systematik ist festgelegt und relativ unbeweglich,
  • Oft ist es kaum möglich eine solche Systematik vorab festzulegen.
  • vorwiegend Strukturen,
  • keine tische Verknüpfung der Begriffe,
  • eine Anpassung an den Fortschritt der Fachgebiete ist meist schwer umzusetzen,
  • Sachverhalte werden oft in Klassen ?gezwängt?, in die sie nicht vollständig passen, was zu einer Erschwerung des Suchvorganges und zu einem möglichen Informationsverlust führen kann,
  • meist entstehen Restobjekte, die in keine der aufgestellten Klassen passen und so eine theoretisch unbefriedigende erforderlich machen,
  • meist keine objektiven Kriterien bei der Einsortierung neuer Einträge: es ist nicht immer klar in welche Kategorie ein Eintrag kommt,
  • nur ein Weg führt zu der gesuchten Kategorie (im Gegensatz zu einer netzwerkartigen Anordnung von Themengruppen).

Beispiel für die Klassifikation eines Buches

In der gibt es die Klasse mit der Notation <kbd>NU 3025</kbd> für die Geschichte der . Die dazugehörende Klasseneinteilung ist folgende:
  • '''N''' Geschichte
  • '''NU''' Geschichte der Wissenschaften und des Unterrichtswesens
  • '''NU 1500-7950''' Geschichte der Wissenschaften
  • '''NU 2500-4250''' Geschichte der wissenschaftlichen Institutionen
  • '''NU 2500-4215''' Universitäten und Hochschulen
  • '''NU 3000-3329''' Deutschsprachige Universitäten
  • '''NU 3025''' Berlin/Humboldt-Universität

Die meisten Klassifikationen sind streng aufgebaut, das heißt, eine Klasse kann nur eine Oberklasse haben. Zur Klärung der Bedeutung einzelner Klassen setzt man unter anderem Kommentare (so genannte ''Scope Notes'') und Verweisungen zwischen verwandten Klassen ein. In den meisten Systemen kann man Objekte auch mehreren Klassen zuordnen.

Das Buch ''Kommilitonen von 1933'' über die Vertreibung von Studierenden der Berliner Humboldt-Universität ist beispielsweise zusätzlich den Klassen <kbd>AL 50712</kbd> (Geschichte des Hochschul- und Universitätswesen der Humboldt-Universität) und <kbd>NU 7100</kbd> (Sonstige Geschichte der Studenten als Teil der Geschichte der Wissenschaften) zugeordnet. In anderen Fällen muss jedoch eine Klasse als Einteilung genügen. Die Signatur in Bibliotheken, die den Aufstellungsort eines individuellen Buches bezeichnet, muss eindeutig sein, da es nur an einer Stelle aufgestellt werden kann. Umgekehrt können aber mehrere Bücher dieselbe Signatur besitzen.

Beispiele

  • Allgemeine Klassifikationen, Universalklassifikationen
  • en
    • nach
  • Spezielle Klassifikationen
    • Genetische Klassifikation von Sprachen (siehe )
    • (International Classification of Diseases, ICD)
    • ? Klassifikation von Tumoren
    • ? Einteilung von Sarkomen der Weichteilgewebe
    • en
    • (ICS)
    • (IPC)
    • Die
    • Internationales Klassifikationssystem von (Außenhandel)
    • Deutsches Material- und Warengruppensystem:
    • ? Produktklassifikation im elektrotechnischen Bereich
    • ? deutsches Klassifikationssystem, vorwiegend Werkzeug,
    • Klassifikation der Minerale (siehe ) und e
    • Klassifikation der
    • Klassifikation der n beziehungsweise en
    • Klassifikation der n
    • ? Klassifikation der Böden
    • ? Klassifikation von Schiffen
    • ? Klassifikation von Schriften
    • ? Fachklassifikation der Informatik
  • Statistische Klassifikationen (in Klammer steht das Gebiet, wo die jeweilige Klassifikation für amtliche Statistiken gilt)<ref name="Statistik"></ref>
    • ), GP 2009 (Deutschland) ÖPRODCOM 2011, OCPA 2008 (Österreich)
    • (Deutschland), ÖNACE 2008 (Österreich)
    • Berufe: 08 (UNO), 2010 (Deutschland), Ö-ISCO 1988 (Österreich)
    • Bauwerke: (EU)
    • Wissenschaftszweige: 2002 (Österreich)
  • Expansive Classification (EC) von (1837-1903)
  • Subject Classification (SC) von

Literatur

  • Jutta Bertram: ''Einführung in die inhaltliche Erschließung. Grundlagen ? Methoden ? Instrumente.'' ERGON Verlag, Würzburg 2005.
  • Traugott Koch : Veröffentlichung des DESIRE-Projekts, ca. 1997. Detaillierter Überblick über existierende Systematiken (im Hinblick auf die Klassifizierung von Internet-Inhalten).
  • . Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1993; Lizenzausgabe: Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1995; 2. Auflage ebenda 1996, ISBN 3-86150-115-5, S. 201?220 (''Erlebtes klassifizieren'').
  • Konrad Umlauf: ''Einführung in die bibliothekarische Klassifikationstheorie und -praxis.'' Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft, mit Übungen. Berlin 1999, ().

Weblinks

Einzelnachweise